1. Was genau ist der Graue Star?
Der Graue Star (auch die Katarakt genannt) ist eine Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse. Die am häufigsten vorkommende Katarakt ist die Cataracta senilis – der Altersstar. Meist sind Personen ab dem 60-sten oder 70-sten Lebensjahr betroffen. Der verlangsamte Stoffwechsel im Alter und eine dadurch entstehende Veränderung der Linseneiweiße führen zu einer verminderten Lichtdurchlässigkeit und einer Streuung der einfallenden Lichtstrahlen. Linsentrübungen treten aber auch bei Allgemeinerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus) oder als Folge von stumpfen oder scharfen Verletzungen des Auges (Cataracta traumatica) sowie bei Augenerkrankungen auf. Weitaus seltener sind Katarakte angeboren.
2. Wie macht sich der Graue Star bemerkbar?
Sind Sie am Grauen Star erkrankt, bemerken Sie, dass Sie wie durch einen leichten Schleier sehen, der mit der Zeit immer dichter wird. Unsere natürliche Linse hat die gleiche Funktion wie die Linse eines Fotoapparates: Sie soll im Auge ein punktgenaues Bild auf der Netzhaut erzeugen. Durch die Eintrübung der Linse kommt es jedoch zu einer Veränderung des Strahlenweges, so dass eine punktgenaue Abbildung nicht mehr möglich ist. Im Verlauf bemerken Sie:
- Abnahme der Sehschärfe
- Erhöhte Blendungsempfindlichkeit
- Verringertes Kontrastsehen
- Gestörtes Farbsehen (in einigen Fällen)
3. Behandlungsmöglichkeiten?
Der Graue Star kann nicht mit Medikamenten geheilt werden. Da er die optischen Eigenschaften des Auges verändert, kann im Frühstadium durch eine Änderung der Brillenstärke vorübergehend eine Verbesserung der Sehleistung erzielt werden. Die Operation ist jedoch die einzige Behandlungsmöglichkeit, die zum Erfolg führt.In über 95 Prozent aller Fälle verbessert sich das Sehvermögen danach deutlich. Die meisten Patienten sind von dem raschen und guten Ergebnis der Operation so begeistert, dass sie ihr anfängliches Zögern im Nachhinein gar nicht mehr verstehen können.
4. In welchen Fällen kann eventuell nicht operiert werden?
Sollten Sie von einer anderen Augenkrankheit betroffen sein, besprechen wir mit Ihnen, ob in diesen Fällen eine Operation möglich ist und wie groß die Aussichten auf Erfolg sind.
Voruntersuchung
OP-Sprechstunde
in unserer OP-Sprechstunde (dienstags und freitags) erfolgt eine
- gründliche Augenuntersuchung
- die Berechnung der Kunstlinse (Intraokularlinse)
- ausführliches Beratungs- und Aufklärungsgespräch
IOL-MASTER – optische Biometrie
Vor dem Einsetzen einer künstlichen Augenlinse – auch Intraokularlinse (IOL) genannt – muss die benötigte Brechkraft exakt berechnet werden, um später mit der Kunstlinse eine optimale Sehleistung zu erzielen. Diese Bestimmung beinhaltet die exakte Messung der Achslänge, der Hornhautradien und gegebenenfalls der
Vorderkammertiefe.
Eine Weiterentwicklung des Standard-Ultraschallverfahrens, ist die berührungsfreie Messung mit dem IOL Master. Hierbei ist keine örtliche Betäubung erforderlich, da das Auge nicht berührt wird. Im Vergleich zur Ultraschallmessung ist durch den IOL Master eine deutlich bessere Zielgenauigkeit möglich und bietet auch den bisher höchsten Schutz gegen unbemerkte Messfehler.
Bei der Operation des Grauen Stars (Katarakt) wird die getrübte natürliche Augenlinse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Um berechnen zu können, welche Dioptrienstärke die neue künstliche Linse haben wird, muss die Vermessung so exakt wie möglich erfolgen. Je genauer die Messung, desto besser sind die Voraussetzungen für die optimale Berechnung der Kunstlinsenstärke und desto sicherer kann die angestrebte Brechkraft erreicht werden.
Die Operation
Phakoemulsifikation
Bevor Ihnen Ihre neue Intraokularlinse eingesetzt werden kann, muss Ihre getrübte natürliche Linse entfernt werden. Dazu stehen heutzutage hochtechnologische Geräte zur Verfügung, mit denen die neuesten OP-Techniken zu einer sanften und schonenden Kataraktentfernung möglich sind.
Üblicherweise wird die getrübte natürliche Linse mittels Ultraschall entfernt. Dabei wird sie mit einer hohlen Nadel (Tip), die sich mit 40.000 Schwingungen pro Sekunde bewegt, zerkleinert.Diese Methode ist zuverlässig, schonend und entsprechend sicher. In Ausnahmefällen kommt es jedoch durch die entstehende Reibungswärme auch zu einer Erwärmung des umliegenden Gewebes. Vereinzelt können störende Hornhauttrübungen deren Resultat sein. Diese sind unangenehm, jedoch selten bedrohlich und nur kurzzeitig.
Wir nehmen uns Zeit und beraten Sie umfassend über die für Sie optimale Linse.
Aufgrund unserer modernen Technologien wird die Operation des Grauen Stares ambulant und mit örtlicher Betäubung (in Zusammenarbeit mit Anästhesisten) durchgeführt. Der Eingriff verläuft völlig schmerzfrei.
Häufig gestellte Fragen
Über die Kataraktoperation:
Wie ist die Prognose einer solchen Operation?Durch eine Operation kann bei entsprechenden Voraussetzungen eine deutlich bessere Sehschärfe erreicht werden.
Bin ich zu alt für eine Operation? Nein! Aufgrund der örtlichen Betäubung wird der Organismus des Patienten kaum beeinträchtigt.
Ist der Eingriff schmerzhaft?
Nein ! Vor der örtlichen Betäubung erhalten Sie vom Anästhesisten ein Beruhigungsmittel in die Vene, so dass Sie von der eigentlichen Spritze neben das Auge nichts spüren. Durch die örtliche Betäubung (Lokalanästhesie) werden das Auge und seine Umgebung unempfindlich, so dass der Eingriff keine Schmerzen verursacht.
Wie lange dauert die Operation? Sie dauert ca. 15 bis 30 Minuten.
Wie läuft der Operationstag ab? Vor dem Eingriff werden Ihnen pupillenerweiternde Tropfen eingeträufelt. Im Operationssaal erhalten Sie dann eine örtliche Betäubung, durch die der Augapfel schmerzfrei wird. Während der gesamten Operation wird Ihr Kreislauf ständig überwacht. Der Eingriff selbst dauert zwischen 15 und 30 Minuten. In dieser Zeit müssen Sie ruhig liegen. Danach wird das operierte Auge mit einem Salbenverband abgedeckt. Insgesamt sollten Sie mit ca. 2 Stunden Aufenthalt rechnen. Verbringen Sie danach den Tag in aller Ruhe zu Hause.
Wann ist mein Auge vollständig geheilt? Der Heilungsprozess ist in der Regel in frühestens vier bis sechs Wochen nach der Operation abgeschlossen.
Spürt man die Kunstlinse im Auge?Nein. Anders als bei einer Kontaktlinse hat man mit der Kunstlinse kein Fremdkörperempfinden zu befürchten.
Kann es zu Abstoßungsreaktionen kommen? Die künstliche Linse besteht aus sehr gut verträglichen Kunststoffen, Abwehrreaktionen kommen praktisch nicht vor.
Kann ich mit einer Kunstlinse auch tauchen gehen?
Nach Implantation einer Kunstlinse sollten Sie den vollständigen Heilungsprozess des Auges abwarten, um eine vorzeitige Druckbelastung der Wunde zu vermeiden.
Anschliessend können Sie auch mit einer Intraokularlinse problemlos tauchen.
Wahl der Linse
Monofokallinse („Ein-Stärken-Linse“)
Gutes Sehen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein hohes Maß an Lebensqualität! Die Wahl der für Sie richtigen Kunstlinse bei einer Kataraktoperation ist daher eine Entscheidung, die sorgfältig getroffen werden sollte.
Die meisten Linsenmodelle verfügen neben einem UV-Filter auch über einen Blaulichtfilter. Denn nicht nur UV-Licht sondern vor allem auch energiereiches blaues Licht kann die Netzhaut schädigen.
Durch eine asphärische Optik – wie Sie sie eventuell schon von Ihren Brillengläsern kennen- kann eine verbesserte Bildqualität erzielt werden. Das kann Ihnen vor allem unter schlechten Lichtbedingungen zu einem besseren Kontrastsehen verhelfen.
Standardmäßig werden so genannte Monofokallinsen (‚Ein-Stärke-Linsen‘) eingesetzt, die Ihnen ein scharfes Bild in einem Entfernungsbereich liefern, in der Regel im Fernbereich. In der Nähe sehen Sie eher unscharf und benötigen daher zusätzlich eine Nah- oder Gleitsichtbrille.
Speziallinsen (torische oder multifokaltorische Linsen)
– Zuzahlungspflichtig –
Auch eine Hornhautverkrümmung kann mittlerweile mit Hilfe spezieller torischer Kunstlinsenmodelle im Rahmen der Kataraktoperation ausgeglichen werden, so dass Sie wieder über einen scharfen Weitblick verfügen. Überdurchschnittliche viele der beidseitig versorgten Patienten benötigen für die Ferne keine Brille mehr.
Spezielle Kunstlinsenmodelle (Multifokallinse) wirken durch ihr besonderes Optikdesign wie eine Gleitsichtbrille im Auge.
Die Mehrzahl der so versorgten Patienten können mit dieser Linse nach der Kataraktoperation über den gesamten Sehbereich scharf sehen . Es kann damit eine große „Brillenunabhängigkeit“ erreicht werden.
Welche Linse für Sie am besten geeignet ist, sollten Sie mit uns besprechen.